Montag, 20. Mai 2013

13.05.2013



Montag, unser erster freier Tag seitdem wir hier sind. Trotz dieser schönen Begebenheit wollten wir schon früh aufstehen, sodass der Tag auch richtig genutzt werden kann. Nach dem Frühstück ging es dann ans überlegen, was könnte man machen, die erste Idee war bei wunderschönem blauen Himmel natürlich: Ab ans Meer! Deshalb haben wir dann auch direkt Antonio, einen der Hauptverantwortlichen auf der Fazenda, gefragt ob es sich denn lohnen würde. Er sagte uns direkt, dass der Weg über 3 Stunden dauert und es sich für einen Tag einfach nicht lohnt bis ans Meer zu fahren. Doch natürlich wollten wir diese Aussage nochmal überprüfen und haben somit auf Googlemaps nachgeschaut. Dort wurde eine Strecke angezeigt von nur ca. 130km für die man ca. 2 Stunden benötigen sollte. Das entsprach genau unser Vorstellung, also haben wir nicht lange überlegt, haben die Strandsachen schnell ins Auto geschmissen und sind direkt losgefahren. Zur Orientierung hatten wir noch ein Navi an, dass die gleiche Auskunft gab wie Googlemaps. Die Straße war auch wunderschön ausgebaut und wir kamen gut voran. Doch als wir die Staatsgrenze zwischen Sao Paulo und Rio erreichten änderte sich das innerhalb von wenigen Metern. Nach kurzer Zeit war die Straße dann schon nicht mehr asphaltiert und ging immer mehr in den Urwald. Doch wir fuhren erst mal weiter, da wir hofften, dass sich die Straße so schnell wieder verbessert, wie sie sich verschlechtert hatte. Die Zuversicht war immer vorhanden, da uns alle paar Minuten ein Käfer gemütlich überholte. Doch nach ca. drei Kilometern wurde die Straße so schlecht und uneben, dass wir es dem Auto nicht mehr zutrauen wollten. Doch genau in dem Moment kam wieder ein Auto vorbei. Der Fahrer sagte uns, dass wir es jetzt schon fast geschafft hätten und fuhr weiter. Das fast geschafft stellte sich später heraus, waren etwa noch vier weitere Kilometer. Nach einiger Zeit haben wir beschlossen, dass drei Leute aussteigen, damit das Auto nicht so schnell aufsetzt. So sind wir dann zu dritt vor dem Auto her gelaufen und haben den besten Weg ausgeknobelt. Die Landschaft war wirklich schön, unberührte Natur soweit das Auge reicht. Nicht vorzustellen, was passiert wäre wenn das Auto aufgegeben hätte. Zwei Kilometer vor dem Beginn der asphaltierten Straße gab es dann noch einen kleinen Stand bei dem wir unsere Wasserflaschen mit Quellwasser auffüllen konnten. Als wir es dann endlich geschafft hatten wieder eine wirkliche Straße unter den Füßen zu haben waren wir auch schon fast am Meer in Paraty. In der malerischen Stadt machten wir dann noch einen kleinen Stopp um einen Hamburger zu essen und danach ging es dann endlich ans Meer. In einer Bucht mit einem kleinen Sandstrand und ein paar Verkaufsbarracken haben wir es uns dann gemütlich gemacht. Das Wasser war zwar bis 300Meter vor dem Strand nur so tief, dass man stehen konnte aber trotzdem war es schön einfach in der Sonne zu liegen und zu relaxen. Gerade auch weil wir alle schon im Kopf hatten, dass die kommenden Tage sehr stressig werden würden. Auf dem Rückweg habe ich dann das Lenkrad wieder übernommen und wir sind einen Umweg von ca. 150 Kilometern gefahren aber dafür hatten wir immer eine anständige Straße unter den Rädern.
Am Nachmittag ist die Gruppe aus Rio von Casa do Menor dann auch in Pedrinhas angekommen, somit gab es dann abends ein großes Wiedersehen mit Leuten wie Jhon und vielen anderen von Casa do Menor. Aber alle waren etwas müde deshalb gab es noch keine langen Gesprächsrunden.
Somit kann man als Fazit des Tages sagen, dass es meistens doch Sinn macht sich auf Einheimische zu verlassen und man sich nicht immer blind auf das Internet verlassen sollte. Der Weg war am Schluss zeitlich sogar noch etwas länger als uns Antonio gesagt hatte. Trotzdem hatten wir einen schönen Tag mit zwei Stunden am Meer und ca. zweieinhalb Stunden im Urwald. Auf jeden Fall eine lohnenswerte Erfahrung.

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