Montag, unser erster freier Tag seitdem wir hier sind. Trotz
dieser schönen Begebenheit wollten wir schon früh aufstehen, sodass der Tag
auch richtig genutzt werden kann. Nach dem Frühstück ging es dann ans
überlegen, was könnte man machen, die erste Idee war bei wunderschönem blauen
Himmel natürlich: Ab ans Meer! Deshalb haben wir dann auch direkt Antonio,
einen der Hauptverantwortlichen auf der Fazenda, gefragt ob es sich denn lohnen
würde. Er sagte uns direkt, dass der Weg über 3 Stunden dauert und es sich für
einen Tag einfach nicht lohnt bis ans Meer zu fahren. Doch natürlich wollten
wir diese Aussage nochmal überprüfen und haben somit auf Googlemaps
nachgeschaut. Dort wurde eine Strecke angezeigt von nur ca. 130km für die man
ca. 2 Stunden benötigen sollte. Das entsprach genau unser Vorstellung, also
haben wir nicht lange überlegt, haben die Strandsachen schnell ins Auto
geschmissen und sind direkt losgefahren. Zur Orientierung hatten wir noch ein
Navi an, dass die gleiche Auskunft gab wie Googlemaps. Die Straße war auch
wunderschön ausgebaut und wir kamen gut voran. Doch als wir die Staatsgrenze
zwischen Sao Paulo und Rio erreichten änderte sich das innerhalb von wenigen
Metern. Nach kurzer Zeit war die Straße dann schon nicht mehr asphaltiert und
ging immer mehr in den Urwald. Doch wir fuhren erst mal weiter, da wir hofften,
dass sich die Straße so schnell wieder verbessert, wie sie sich verschlechtert
hatte. Die Zuversicht war immer vorhanden, da uns alle paar Minuten ein Käfer
gemütlich überholte. Doch nach ca. drei Kilometern wurde die Straße so schlecht
und uneben, dass wir es dem Auto nicht mehr zutrauen wollten. Doch genau in dem
Moment kam wieder ein Auto vorbei. Der Fahrer sagte uns, dass wir es jetzt
schon fast geschafft hätten und fuhr weiter. Das fast geschafft stellte sich
später heraus, waren etwa noch vier weitere Kilometer. Nach einiger Zeit haben
wir beschlossen, dass drei Leute aussteigen, damit das Auto nicht so schnell
aufsetzt. So sind wir dann zu dritt vor dem Auto her gelaufen und haben den
besten Weg ausgeknobelt. Die Landschaft war wirklich schön, unberührte Natur
soweit das Auge reicht. Nicht vorzustellen, was passiert wäre wenn das Auto
aufgegeben hätte. Zwei Kilometer vor dem Beginn der asphaltierten Straße gab es
dann noch einen kleinen Stand bei dem wir unsere Wasserflaschen mit Quellwasser
auffüllen konnten. Als wir es dann endlich geschafft hatten wieder eine
wirkliche Straße unter den Füßen zu haben waren wir auch schon fast am Meer in
Paraty. In der malerischen Stadt machten wir dann noch einen kleinen Stopp um
einen Hamburger zu essen und danach ging es dann endlich ans Meer. In einer
Bucht mit einem kleinen Sandstrand und ein paar Verkaufsbarracken haben wir es
uns dann gemütlich gemacht. Das Wasser war zwar bis 300Meter vor dem Strand nur
so tief, dass man stehen konnte aber trotzdem war es schön einfach in der Sonne
zu liegen und zu relaxen. Gerade auch weil wir alle schon im Kopf hatten, dass
die kommenden Tage sehr stressig werden würden. Auf dem Rückweg habe ich dann das
Lenkrad wieder übernommen und wir sind einen Umweg von ca. 150 Kilometern
gefahren aber dafür hatten wir immer eine anständige Straße unter den Rädern.
Am Nachmittag ist die Gruppe aus Rio von Casa do Menor dann
auch in Pedrinhas angekommen, somit gab es dann abends ein großes Wiedersehen
mit Leuten wie Jhon und vielen anderen von Casa do Menor. Aber alle waren etwas
müde deshalb gab es noch keine langen Gesprächsrunden.
Somit kann man als Fazit des Tages sagen, dass es meistens
doch Sinn macht sich auf Einheimische zu verlassen und man sich nicht immer
blind auf das Internet verlassen sollte. Der Weg war am Schluss zeitlich sogar
noch etwas länger als uns Antonio gesagt hatte. Trotzdem hatten wir einen
schönen Tag mit zwei Stunden am Meer und ca. zweieinhalb Stunden im Urwald. Auf
jeden Fall eine lohnenswerte Erfahrung.
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