Samstag, 24. Dezember 2011

19.-23.12.


Diesen Montag ging es dann nach einem Wochenende Inselparadies wieder zurück in die „normale“ Arbeitswelt und somit zu Casa Renascer. Nach meiner Ankunft habe ich erfahren, dass 3 Jungs aus Renascer Ende letzter Woche geklaut haben, mehrere kleine Soundboxen, Speicherkarten, aber auch Kreditkarten und Portemonnaies. Einer der Jungs ist während dem Wochenende dann direkt abgehauen, um sich den Konsequenzen nicht stellen zu müssen. Es war einer von meinen Lieblingsjungs mit dem ich sehr viel gemacht habe und bei dem ich eigentlich dachte, dass er sowas nicht mehr nötig hat. Ein anderer der drei ist nach TIngua gekommen und der dritte ist bei Renascer geblieben. Die zwei dagebliebenen mussten dann auch zur Polizei es sind die beiden jüngeren. Die drei sind 12,13 und 14 Jahre alt. Sonst war montags ein normaler Arbeitstag, ich bin bis abends geblieben, danach bin ich dann noch zu Rachele nach Hause gegangen und habe dort meinen Tag ausklingen lassen. Dienstags war das Weihnachtsfest von Casa do Menor für alle Kinder, es fand in Tingua statt. Wir sind alle gemeinsam um 10:00 mit dem Bus nach TIngua gefahren, die Kinder aus Casa Renascer, aus Casa Vida, aus Casa Esperanca und auch einige aus Casa Herbalife. Zusätzlich sind auch alle Mitarbeiter mit gefahren um so also wirklich mit allen gemeinsam zu feiern. In Tingua sind die Kinder vor allem in dem extra gereinigten großen Schwimmbad gewesen, sogar einige Jungs aus Casa Jesus Menino durften mit ins Wasser. Ich habe mir dann dank unzureichender Sonnencreme auch einen schönen Sonnenbrand abgeholt. Durch das Fest dort habe ich auch erfahren, dass Jackson ein ehemaliger Junge von Casa Renascer, der sogar schon in Casa Angelo war und aber vor zwei Wochen abgehauen ist und dann einige Tage in Csaa Esperanca war jetzt in Tingua ist. Er ist aus Casa Renascer geflohen, weil er die kleinen Sticheleien und Prügeleien von den anderen nicht mehr ertragen wollte. Jetzt ist er wie ich finde sehr glücklich in Tingua, da er hier mehr Freiheiten genießt und sich besser entfalten kann. Mittags gab es dann ein gemeinsames Essen für alle, danach hat wie es sich standesgemäß gehört der Pater eine Messe gehalten. Es waren selbstverständlich vor allem weihnachtliche Inhalte und er sprach vor allem von dem waren Weihnachten, dass man Jesus in sich und den anderen sieht und dass man so stärke und Kraft erlangen kann.  Bei mir persönlich will sich selbst ein Tag vor Heiligabend einfach keine Weihnachtsstimmung einstellen, da es einfach viel zu warm ist und man auch sonst, außer kitschiger Weihnachtsdeko und Weihnachtsliedern im Radio, nichts von Weihnachten mitbekommt. Keine Bedächtigkeit, keine Ruhe, kein künstlicher Frieden und nicht wirklich mehr Zeit mit der Familie. Mir fällt gerade auch auf, wie sehr der Pater darüber spricht wie viel schlechtes passiert, wie viel schlechtes es gibt und wie ich finde werden die guten Sachen auch gerne mal nicht erwähnt. Nach der Messe gab es noch ein kleines Lunch mit Früchten und Kuchen für alle und danach ging es mit dem Bus wieder zurück nach Miguel Couto. Auch diesen Abend war ich nochmal bei Rachele zuhause. Mittwochs war ich dann wieder normal nach der Oracao bei Renascer, der Tag war angenehm ruhig, da Tia Theresa da war. Die Sozialmutter die schon „immer“ bei den Jungs ist, immer wenn sie da ist sind die Jungs um einiges ruhiger, da sie wirklich Respekt vor ihr und ihrem Mann, der gleichzeitig auch Sozialvater ist, haben. Sie ist auch die einzige Sozialmutter die sich öfter zu den Kindern setzt und nicht die gesamte Zeit in der Küche verbringt und abgeschottet von den Kindern bleibt. Die Sozialeltern wechseln sich immer ab, ein Paar ist immer zwei Tage lang da, danach das nächste wieder zwei Tage. Es gibt insgesamt vier Sozialeltern, ein Paar sind Tia Theresa und ihr Mann Tio Elder und das andere Paar sind Tia Carmen und Tia Paula. Donnerstags waren dann Tia Carmen und Tia Paula bei Casa Renascer, sie arbeiten erst seit einem knappen Monat dort und wie ich finde sind die Jungs um einiges unruhiger als bei Tia Theresa. Morgens haben wir normal und sehr ruhig Tischtennisgespielt und alles war wie immer. Später hat dann aber einer mit einer Bananenschale nach mir geschmissen, an sich nicht weiter schlimm. Ich habe ihm dann gesagt, dass er die Schale aufheben und wegschmeißen muss. Erst in einem normalen Ton, dann lauter. Als er immer noch nicht auf mich hören wollte habe ich ihn dann an der Hand genommen und zu den Bananenschalen geführt, als er anfing die Schalen aufzuheben habe ich ihn wieder los gelassen. Er hob alle auf und schmiss sie mir dann ins Gesicht, danach hat keiner mehr auf mich gehört und es schaukelte sich hoch. Bis einer der Jungs mit kleinen Steinen nach mir schmiss und nur noch rief hol mich doch, während dem ein anderer Junge mit einer zerbrochenen Fliese in der Hand auch nur da stand und zu mir gesagt hat, dass ich mich doch trauen soll und herkommen. Ich habe mich dann in die Küche geflüchtet um mit der Tia zu reden und um Hilfe zu bitten, doch diese hat mir dann nur gesagt, dass ich mir selbst Respekt verschaffen muss und eigene Strafen wissen muss. Das es auch Liebe Gottes ist, wenn man dem Kind auch mal mit der Hand die Grenzen aufzeigt. Doch da wurde es mir zu viel, da selbst während dem Gespräch die Kinder mich beleidigten und andeuteten Steinchen zu werfen bin ich gegangen. Da mir selbst kein Ausweg mehr eingefallen ist und ich es einfach nicht kann „ die Grenzen mit der Hand aufzuzeigen“. Selbst während dem ich am weg gehen war haben mir die Kinder noch Schimpfwörter hinterher geschrien.
Ich kann es einfach nicht verstehen warum die Kinder so respektlos sind und ich würde es gerne nach vollziehen können, was in dem Leben dieser 6 bis 13 jährigen Jungs passiert ist, dass sie so geworden sind.
Den Rest des Tages habe ich mir dann freigenommen um das Geschehene ein wenig zu verarbeiten.
Freitags wollte ich dann normal nach der Oracao wieder zu Casa Renascer gehen, doch ich wurde gebeten mit die Weihnachtsgeschenke für die Mitarbeiter von Casa do Menor ein zu kaufen. Da Nachmittags die Mitarbeiterweihnachtsfeier sein sollte. Von den Einkäufen kamen wir dann erst um 1Uhr wieder zurück und dann gab es schon ein gemeinsames Mittagessen mit allen Mitarbeitern, bedient wurden wir dort durch den neuen Kellnerkurs von CdM. Nach dem Essen hat der Pater dann eine Rede gehalten und ein wenig über das vergangene Jahr erzählt und allen gedankt. Lucinha unterbrach ihn kurz und teilte mit, dass heute Morgen zwei Jungs aus Tingua abgehauen sind, da sie gesagt haben, dass sie Weihnachten nicht „eingesperrt“ verbringen wollen. Einer der Jungen wurde noch am gleichen Vormittag auf der Straße ermordet, es war ein Junge der aus Miguel Couto selbst kommt und somit wohl sehr schnell mit denen in Kontakt kam mit denen er Probleme hatte. Das ist schon heftig mit zu bekommen wie ein Junge, den man kannte, zwar nur flüchtig, weil er Weihnachten frei verbringen will zwei Tage vor Weihnachten umgebracht wird. Dass so ein kleines Gelände von Casa do Menor so viel Sicherheit bieten kann und dass diese Sicherheit wegen solchen Kleinigkeiten aufs Spiel gesetzt wird bringt mich wirklich zum Nachdenken.
Wir wurden etwas ruhiger und beteten gemeinsam ein Vater unser für den Jungen. Doch man hat vielen im Saal angemerkt, dass es nicht das erste Mal ist, dass so etwas vorkommt.
Nach der Rede gab es dann noch ein Gewinnspiel mit den morgens gekauften Geschenken, ich habe einen Panetone (Weihnachtskuchen) gewonnen. Gerade mache ich mich auf den Weg nach Rio und nutzte mit dem Schreiben, die Zeit im Bus sinnvoll.

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Ilha Grande

Diese Woche habe ich von Montag bis Donnerstag normal gearbeitet und eigentlich nur auf das Wochenende hin gefiebert, da ich dieses Wochenende mit Rachele auf die Ilha Grande reisen wollte. Während der Woche sind wieder ein paar Jungs heim gegangen und sonst war die Woche eher ruhig und wirklich als „normal“ zu deklarieren. Ohne wirklich spannende Geschichten.

Am Donnerstag habe ich mich nach der Arbeit dann zusammen mit Rachele in derPousada getroffen, um gemeinsam die Sachen für unsere Reise auf die Ilha Grande zu packen und die letzten Vorbereitungen zu treffen. An diesem Abend sollte es um 18Uhr eine Adventsnovene,eine Andacht, in der Pousada geben, doch als bis um halb 7 noch niemand aufgetaucht ist bin ich dann einkaufen gegangen, um die restlichen Sachen für die Reise zu kaufen. Gerade am Supermarkt angekommen erhalte ich einen Anruf von Eva, dass jetzt alle am eintrudeln sind. Rachele und ich haben dann noch schnell zu Ende eingekauft und trotzdem war die Novene schon fertig als wir ankamen. Nach dem Packen sind Rachele und ich dann abends spät nach Botafogo gefahren, da unser Bus morgens um 5 Uhr vom Busbahnhof in Rio los fahren sollte. 

Nach wenigen Stunden Schlaf ging es dann mit dem Taxi zum Busbahnhof, um von dort aus direkt nach Mangaratiba zu fahren, dem Ort von dem die Fähren zur Ilha Grande fahren, die Insel befindet sich etwas südlich von Rio in ca. 80km Entfernung. Mit dem Boot haben wir dann noch etwa anderthalb Stunden bis zur Insel gebraucht.
Die Fähre auf dem Hinweg

 Angekommen sind wir dann auf der Insel um 10Uhr und hatten somit noch den gesamten Freitag um sich schon mal einen Überblick zu verschaffen. Unser Mittagessen haben wir dann direkt auch an einem Strand in der Nähe unserer Pousada eingenommen, passend gab es leckere Krabben mit Reiß und Soße. Kurz vor dem Essen ist eine Familie, die am Tisch neben uns gesessen hat, aufgesprungen und man hat nur irgendwas von „Tartaruga“ (Schildkröte) gehört. Neugierig wie ich bin,  bin ich einfach mal hinter her und konnte dann wirklich in der Weite in der Bucht den Kopf einer Meeresschildkröte erkennen und hin und wieder auch mal eine Flosse. Leider war es zu weit weg um Fotos zu machen.
Der Strand mit der Schildkrötensichtung


Nach dem Essen haben wir uns einen Mittagsschlaf gegönnt um Abends dann noch ein wenig am Strand und durch das Fischerörtchen spazieren zu können, das standesgemäße Abendessen mit gebratenem Fisch und Caipirinha war wirklich ein guter Tagesabschluss. 


Samstagsmorgens nach einem wunderschönen Frühstück mit frischem Saft haben wir dann eine Bootstour gebucht, die von 10 bis 16 Uhr gehen sollte, vor dem einstiegen haben wir uns noch eine Taucherbille und Schnorchel geliehen. Die Tour hatte insgesamt 3 Stationen, als erstes war die Lagoa Azul (Blaue Lagune) dran, hier hat unser Schiff gemeinsam mit einigen anderen Schiffen geankert und man konnte direkt vom Boot aus in das Azurblaue Wasser springen, bei dem man wunderschön den Boden und die Fische unter einem sehen konnte, also hatten sich Schnorchel und Brille schon gelohnt.



Dort war es wirklich ein paradiesischer Tropeninseltraum. Nach einer Stunde Aufenthalt ging es dann mit dem Boot weiter, zu einem kleinen Strand an dem wir zu Mittagessen sollten. Es gab 3 kleine Restaurants und wir konnten unsere Bestellung vorher schon auf dem Boot machen. Der Strand war wunderschön, mit feinem Puderzuckersand.


Nach dem Mittagessen ging es schon zu unserem letzten Halt, einem anderen kleinen Strand ohne Kai, an dem wir also auch wieder direkt ins Wasser ausgestiegen sind. Am Rand des Strandes gab es einige Felsen uns Steine, sodass das Schnorcheln hier wirklich Spaß gemacht hat und man auch etwas zu sehen hatte.
Danach ging es dann mit dem Boot leider schon wieder zurück zu dem Haupthafen und dem Hauptdorf, wir hatten riesiges Glück mit dem Wetter, es war strahlend blauer Himmel während dem es in Rio selbst in Strömen regnete. Nach einem kleinen Nachmittagsschlaf sind wir dann wieder los geschlendert und haben in einem Restaurant namens „Biergarten“ zu Abend gegessen, dort haben wir herausgefunden, dass der Besitzer Deutscher ist, der seit 20 Jahren auf der Insel lebt und dieses Restaurant und eine Pousada hat. Eigentlich wollten wir danach noch in die Diskothek der Insel gehen aber der Eintritt war uns etwas zu teuer, so haben wir uns nur in eine Bar an der Promenade gesetzt und noch ein Bier getrunken.
Sonntags sind wir nach dem Auschecken los gelaufen, um eine „kleine“ Wanderung zu machen. Erstmal ging es zum „Praia Preta“ (schwarzen Strand) bei dem der Sand zur Hälfte sehr dunkel war, hier haben wir ca. eine Stunde verweilt und danach ging es weiter in Richtung eines Wasserfalls, uns wurde vorher gesagt,  dass es ca. 20 Minuten zum Wasserfall sind, doch es waren 20 Minuten zu einem Natursteinbecken mit Wasserfallwasser, zudem richtigen Wasserfall war es noch eine gute Ecke weiter, doch den Weg haben wir auf uns genommen, mit Strandklamotten und Flip-Flops ging es dann ca. anderthalb Stunden lang den Berg hoch. Nach ca. 5 Minuten ist ein etwa 1Meter langer Leguan über unseren Weg gekreuzt, leider zu schnell um Bilder zu machen. Nach etwas über einer Stunde haben wir dann den Wasserfall erreicht, er war wie ich finde sehr schön, aber leider waren zu viele Leute dort, sodass man es nicht genießen konnte. Danach sind wir dann noch eine halbe Stunde zu einem anderen Strand gelaufen und von dort aus dann mit einem Bootchen zurück zu dem Hauptdorf der Insel gefahren. Dann ging der Urlaub leider schon wieder zu Ende und wir mussten uns auf den Weg zur Fähre machen. Die Fähre war sehr voll, da es die letzte Fähre sonntags war. Danach ging es dann noch mit insgesamt 3 Bussen weiter, dabei haben wir den letzten Bus nach Nova Iguacu knapp verpasst, sodass ich mit nach Rio gefahren bin und von dort aus morgens nach Miguel Couto. Alles in allem war es ein wunderschönes Wochenende, mit unglaublich toller Begleitung und es ging viel zu schnell vorbei.

Montag, 12. Dezember 2011


Montags den 04.12. habe ich normal gearbeitet, angefangen mit der Oracao um 8 Uhr, geendet hat der Arbeitstag jedoch nicht normal. Es gab von einer großen Firma organisiertes Weihnachtsfest in einer Schulturnhalle etwa eine halbe Stunde von Miguel Couto entfernt. Das Fest war für verschiedene Heimkinder aus der gesamten Baixada. Von Casa do Menor sind 12 Kinder mit gefahren, deshalb sind wir mit dem Sprinter dorthin gefahren. Zur geplanten Uhrzeit war natürlich noch nichts fertig, die Kinder waren da, aber kein Fahrer und kein Auto. Nach ca. 10 min ist dann der Fahrer mit dem Sprinter aufgetaucht, im Sprinter fehlten jedoch noch die Sitzbänke. Diese haben wir dann jeweils mit 3 anstatt mit 8 Schrauben festgeschraubt und dann konnte es mit nur einer dreiviertel Stunde Verspätung los gehen. Wir waren dann auch die letzte Gruppe mit Kindern die ankam. In der Turnhalle gab es ein Trampolin, eine Hüpfburg, ein Bällchenbad und andere Spielzeuge. Dazu gab es noch ein Animationsprogramm, mit Tänzen und Spielen. Für die Kinder gab es wie auf jedem Fest für Kinder hier pro Kind ca. 2kg Zucker in Form von Eis, Cola, Süßigkeiten, Liebesäpfeln und Kuchen. Hier ist es wirklich das Konzept jedes Geburtstages oder Kinderfestes jedes Kind mit Zucker voll zu stopfen. 


Montag am späten Abend ist dann eine Gruppe von 25 Philippinos angekommen, die von einer Drogenentzugsfazenda auf den Philippinen kommen. Sie wollten an einem Tag ein wenig das Projekt kennen lernen, somit haben wir sie dann dienstags ein wenig durch das Projekt geführt. Es waren zwei Betreuer des Projektes mit ihnen hier, die aus Deutschland kamen, somit konnten sie alles wunderbar übersetzen. Desweiteren gab es einige Philippinos die Portugiesisch sprechen konnten. Nach der Oracao haben wir ihnen erstmal etwas über die Geschichte von Casa do Menor und die Gründung erzählt, danach sind wir durch alle Kursräume gegangen, später sind wir dann noch zu Casa Herbalife, mit den Kleinkindern und zu Casa Renascer gegangen. Somit haben sie in nur 4 Stunden einen Großteil der Arbeit von Casa do Menor sehen können. 


hier die Gruppe mit einigen Jungs von Casa Renascer
Mittwochs habe ich normal gearbeitet und erfahren, dass am nächsten Tag das Schwein von Casa Renascer geschlachtet werden soll. Als ich Donnerstagsmorgens dann in das Haus kam lag das Schwein dann schon tot auf einem gefliesten Tisch im Freien. Betäubt wurde es mit zwei Hammerschlägen auf den Kopf und danach wurde die Kehle durch geschnitten. Ein älterer Herr war auch dabei, der schon öfter Schweine geschlachtet hat. Wir haben das Schwein dann sauber gemacht, die Haut abgeflammt und danach wurde es nach und nach auseinander genommen.
Hier das Schwein Lingerine an seinem letzten glücklichen Lebenstag.


Freitags habe ich dann früher Schluss gemacht um Racheles Familie bei einem Fest zu helfen, um Sachen ab zu holen und tragen zu helfen. Abends sind dann Eva, Anni Rachele und ich ins Kino gegangen in den gestiefelten Kater. Danach wollten wir eigentlich noch irgendwohin feiern gehen aber es wurde dann so spät, dass das nicht mehr geklappt hat.


Samstags hatte Racheles Cousine Geburtstag und gleichzeitig hatte die Mutter noch ein Fest in Miguel Couto, welches sie veranstaltete. Somit habe ich auch hier wieder aus geholfen und am Abend dann das Trampolin betreut. Sonntags war der Geburtstag von dem Patenkind von Racheles Vater, auch hier habe ich wieder ausgeholfen, aber bin schon früher nach Hause um nach einer Woche und einem Wochenende voll mit Arbeit ein wenig mehr zu schlafen.

Mittwoch, 7. Dezember 2011


In der Woche vom 28.11. bis zum 02.12. habe ich auch wieder jeden Tag normal bei Casa Renascer gearbeitet. Die Jungs sind langsam ruhiger und es macht viel Spaß mit den kleineren zusammen zu sein. Die Mischung jetzt ist wirklich interessant, durch die große Altersspanne der Jungs. Trotzdem klappt es irgendwie gut und wenn man wirklich will lassen sie einem auch mal ein wenig Ruhe um sich von diversen Dauerumarmungen zu entspannen.
Freitags sind Rachele und ich abends auf eine Messe gegangen, die in einer Hälfte mit vielen kleinen Ständen verschiedene Länder präsentiert hat und in der anderen Hälfte gab es Stände aus verschiedenen Regionen Brasiliens.
Samstags haben wir dann nur entspannt und haben abends Filme in der Pousada geguckt.
Sonntags sind Rachele und ich dann schon relativ früh mit dem Auto nach Botafogo gefahren um dort einen Kuchen ab zu holen für Juan, das Patenkind in Casa Jesus Menino von Rachele. Er hatte am vorigen Donnerstag Geburtstag. Deshalb hatten wir uns dazu entschieden eine kleine Geburtstagsfeier mit Kuchen und Limo für ihn zu machen. Deshalb hat dann Racheles Mutter einen viel zu großen Kuchen gebacken. Zusammen mit Anni, Racheles Bruder und Schwester sind wir dann nach Tingua gefahren. Dort haben wir alles auf einem Tisch draußen aufgebaut und dann die Jungs von Casa Jesus Menino gerufen. Racheles Patenkind selbst war leider sehr ruhig, da er gerade erst seine Medizin genommen hatte, deshalb hat er sehr wenig geredet aber man hat ihm angesehen, dass alles ihm sehr gut gefallen hat. Die anderen Kinder haben dann gemeinsam auch noch „Alles Gute zum Geburtstag“ auf Portugiesisch für ihn gesungen. Danach haben wir uns gemeinsam über den Kuchen hergemacht. Es gab eine ziemliche Schweinerei aber es hat allen gut gefallen. Da noch viel vom Kuchen übrig war kamen dann auch noch alle Jungs von Casa Andre um Kuchen zu essen. Insgesamt waren es nur 3 Std Zeitaufwand und es hat sehr viele Kinder glücklich gemacht. 

Nach dem Fest sind wir dann zu Rachele nach Hause gefahren, da heute ein wichtiges Spiel von zwei Vereinen direkt aus Rio war, welches natürlich dann mit der gesamten Familie geguckt werden musste.

Sonntag, 4. Dezember 2011

Ein halber Monat auf einer Seite.

Heute wird mal versucht einiges erlebtes ein wenig kompakter zusammen zu fassen, somit wird bestimmt die eine oder andere Kleinigkeit unter den Tisch fallen. Aber da ich schon so lange nichts mehr geschrieben habe werde ich es nicht auf die Reihe bekommen über jeden Tag zu berichten, wir werden sehen was es so neues gibt.
Fangen wir erst mal mit Samstag dem 05.11. an, da Rachele für eine Hausarbeit an der Uni einige Bilder von Paqueta benötigte haben wir uns entschieden nochmal auf diese wunderschöne kleine Insel zu fahren, diesmal jedoch zu viert, also mit Eva und Anna. Es hat sogar so gut geklappt, dass wir die Fähre morgens bekommen haben und somit schon angenehm früh auf der Insel waren. Das Wetter war fantastisch und alles wieder einmal wie in einem tropischen Traum, außer dass das Wasser leider immer noch einen unangenehmen BRaunton (BR, da Petrobras, viele Ölbohrinseln in der Bucht von Rio hat) hat, das liegt aber wie ich jetzt weiß daran, dass Paqueta in der großen Bucht von Rio liegt und es somit so gut wie keine Frischwasserzirkulation gibt und da in diese Bucht sehr viele Abwässer geleitet werden wird sich dieser „BRaunton“ so schnell wahrscheinlich auch nicht ändern. Das Highlight des Ausfluges war gemeinsam an einem kleinen Tischchen frisch frittierten Fisch direkt am Strand zu essen. Am frühen Abend haben wir dann ein Boot wieder Richtung Rio genommen und uns wieder ab in die Heimat nach Miguel Couto.

Montags ging es dann für mich wieder nach der Oracao zu Casa Renascer, wie es in der zukünftigen Zeit wieder mehr Alltag sein wird. Meine Beschäftigungen beschränken sich grob gesagt auf Ping-Pong spielen, Fernsehen gucken und streiten. In dem gesamten November sind immer wieder Jungs von Casa Renascer abgehauen, um auf die Straße oder zu anderen Verwandten zu gehen. Dadurch gab es sehr viel Unruhe im Haus und deshalb auch vermehrt Streitereien.
Am Wochenende war Samstag eine Geburtstagsfeier von einem Freund von Rachele, dieser wohnt in einem Stadtteil in der Nähe von Barra da Tijuca, die Feier war sehr sehr lustig und es hat viel Spaß gemacht. Natürlich gab es Churrasco, Bier und Funk. Sonntags haben wir dann nach dieser Feier nicht mehr viel gemacht und haben den Tag bei Rachele zuhause verbracht.
Unter der Woche ging es dann wieder jeden Tag zu Casa Renascer, es tut wirklich gut wieder so viel Zeit dort zu sein, da die Jungs einen immer besser kennenlernen und somit auch einfacher werden und sie nicht mehr nur gebändigt werden müssen.
Am nächsten Wochenende waren wir Samstagabends gemeinsam im RioSampa, einer großen sehr bekannten Diskothek in der Baixada, in der hauptsächlich Funk gespielt wird. Sonst habe ich den Tag über ausgeschlafen und auch einen Teil des Tages bei Rachele zuhause verbracht.
Schon wieder ein Montag und auch diesen Montag verlief alles ganz ruhig, ich ging zur Arbeit und blieb bis nachmittags, genau so habe ich es auch den Dienstag gemacht. An beiden Tagen habe ich  länger gearbeitet, da mittwochs der Geburtstag von Rachele war. Mittwochs bin ich dann morgens nach der Oracao nach Barra da Tijuca gefahren, wo Rachele arbeitet um dann mit ihr und ihren Arbeitskollegen Pizza essen zu gehen. Am frühen Abend sind wir beide dann noch in Rio ins Kino gegangen und danach bin ich heim gefahren.

Donnerstag und Freitag war ich dann wieder normal arbeiten. Samstags war dann die Geburtstagsfeier von Rachele, sie hat in Botafogo gefeiert. Die Feier mit dem Motto „Tropical Barbecue“ war ein voller Erfolg, es war super lustig mit den Freunden und Arbeitskollegen von Rachele. Die Party fing schon mittags an und ging dann bis nicht ganz so spät abends. Danach haben wir noch aufgeräumt und dann ging es mit dem Bus wieder Heim.

Eva und Anni am Buffet

Sonntags habe ich dann bei Rachele enpannt.